Augenspülung AnwendungsbildUnfälle, bei denen die Augen in Mitleidenschaft gezogen werden, belegen mit 21% den zweiten Platz unter den beruflich angezeigten Verletzungen. Zugleich ist das Auge eines unserer wichtigsten und sensibelsten Sinnesorgane.

Umso wichtiger ist schnelle Hilfe im Notfall mit den richtigen Erste-Hilfe-Maßnahmen: Flüssigkeiten oder Fremdkörper müssen so schnell wie nur möglich aus dem Auge befördert werden. Dies ist mit fest installierten Augenduschen oder Augenspülungen in Flaschenform möglich.

Fest installierte Augenduschen

Unternehmen müssen in gewissen Bereichen für festinstallierte Augenduschen sorgen:

  • Chemieindustrie und Laboratorien (DGUV Information 213-850)
  • Im Umgang und bei Arbeiten mit aggressiven Flüssigkeiten und Stäuben
  • In der Nähe von Batterie-Ladestationen
  • Bei Wartungs- und Montagearbeiten (Heißwasseraustritt, Schleifarbeiten)

Fest installierte Augenduschen sollten im Bereich der Körperdusche angebracht sein, oder in Bereichen, die den Mitarbeitern als Standorte für Erste-Hilfe-Ausrüstung vertraut sind. Die DGUV Information 213-850 schreibt vor, dass sie in maximal fünf Sekunden erreichbar sein müssen. Sie müssen der DIN EN 15154 entsprechen. Der Öffnungshebel muss leicht erreichbar und verwechslungssicher angebracht sein, da dieser im Notfall auch vom Geschädigten mit verminderter Sehkraft problemlos gefunden und bedient werden muss. Er muss sich mit einer Drehung von höchstens 90 Grad voll öffnen lassen und darf sich nach dem Betätigen nicht von selbst wieder schließen. Um eine erfolgreiche Spülung zu gewährleisten muss die Wassermenge für jede Austrittsöffnung mindestens 6 l/Min, der Fließdruck dauerhaft mindestens 1bar betragen. Augenduschen müssen regelmäßigen Wartungsarbeiten unterzogen werden, da es durch Kalkablagerungen zur Verstopfung der Düsen kommen kann. In diesem Fall wäre eine optimale Spülung der Augen nicht mehr möglich.

Zusätzlich ist es möglich, Augenspülflaschen zur schnellen Spülung bereit zu stellen (z.B. direkt an einzelnen Arbeitsplätzen).

Augenspülflaschen Augenspülflaschen

Augenspülflaschen tragen das CE-Zeichen und können zum einen in Bereichen genutzt werden, in denen aus technischen Gründen keine Augendusche installiert werden kann, zum anderen stellen sie eine sehr gute Ergänzung dar. In gewissen Arbeitsbereichen (s.o. Laboratorien bspw.) sind fest installierte Augenduschen jedoch vorgeschrieben. Diese können nicht durch Augenspülflaschen ersetzt werden. Vorgeschrieben sind Spülflaschen bei GGVS-Transporten.

Natürlich muss auch hier im Umgang auf einige Dinge geachtet werden. Die Mitarbeiter müssen über die Zusammensetzung des Produktes (sterile Natriumchloridlösung, kein Wasser) informiert werden. Die Inhaltsstoffe sollten nach INCI (International Nomenclatur of Cosmetic Ingredients) auf dem Etikett aufgeführt sein. Außerdem müssen eindeutige Anweisungen zur Handhabung durch Text und Piktogramme dafür sorgen, dass das Produkt richtig eingesetzt wird.

Augenspülflaschen sind rund drei Jahre haltbar. Das Ablaufdatum ist auf dem Etikett aufgedruckt. Sie können problemlos bei Zimmertemperatur gelagert werden, sollten allerdings keinen Minustemperaturen (Werkzeugkoffer usw.) ausgesetzt sein, da der Inhalt gefriert und sie bei einem Notfall nicht direkt einsetzbar sind. Eine einmal eingefrorene Flasche kann aber nach dem Auftauen ohne Bedenken weitergenutzt werden.

Viele Gefahren für Augen am Arbeitsplatz

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Gefahrenkategorien, die am häufigsten zu Augenunfällen führen: mechanische und chemische Gefahren. Unter mechanischen Gefahren versteht man vor allem Fremdkörper wie:

  • Späne
  • Holzsplitter
  • Metallsplitter
  • Staub
  • Schmutz
  • Körner

Schon kleinste Partikel können im Auge Verletzungen herbeiführen, die schwerwiegende Folgen haben. Die Schwere ist immer auch abhängig von der Eintrittsgeschwindigkeit. Es kann zu Prellungen, Blutungen, Verletzungen der Hornhaut und des Augeninneren kommen. Zum Spülen kann hier ohne Probleme Wasser genutzt werden. Nimmt man eine Augenspülflasche, spült man mit steriler Natriumchloridlösung. Wir empfehlen, das Auge so lange zu spülen bis es ärztlich versorgt werden kann.

Chemikalien können in festem, flüssigem oder gasförmigem Zustand in das Auge eindringen. Besonders häufig kommt es zu Verletzungen durch Flüssigkeiten wie Säuren oder Alkali, die bei Durchdringung der Hornhaut schwerwiegende Schäden hinterlassen können. Das Ausmaß der Schädigung ist vor allem vom Konzentrationsgrad der Chemikalie, der Temperatur und der Kontaktdauer abhängig. Es gilt: Je höher oder länger, desto schädigender.

Bei Verletzungen durch Chemikalien muss die Flüssigkeit im Auge so schnell es geht wieder auf das natürliche pH-Niveau gebracht werden. Dies würde mit Wasser oder der Natriumchloridlösung sehr lange dauern, da diese lediglich eine verdünnende Wirkung haben. Nutzen Sie hier eine neutralisierende Phosphatpufferlösung um den pH-Wert im Auge zu normalisieren. Die Lösung besteht aus Phosphaten und Salzen, welche auch im natürlichen Zustand im Körper vorkommen. Im sauren Bereich reagiert Hydrogenphosphat und im alkalischen Dihydrogenphosphat. Es findet eine Neutralisierung statt.

Einfaches Handling!
Die Handhabung der Spülflaschen ist einfach, sollte aber trotzdem im Rahmen einer Unterweisung trainiert werden. Gelangt etwas ins Auge öffnet man die Augenspülflasche indem man die Augenschale dreht bis die Versiegelung bricht und setzt diese am Auge an. Mit der einen Hand drückt man die Flasche, so dass das Auge durchgehend gespült wird. Dies funktioniert mit zurückgelegtem Kopf, sowie in vorgebeugter Pose. 

Unser Tipp
Augenspülflaschen haben viele Vorteile. Nutzen Sie sie auch in Bereichen, in denen schon Augenduschen vorhanden sind!

  • Mobil einsetzbar
  • Leichte Anwendung
  • auch zur Spülung von Wunden ideal
  • Einfache und schnelle Montage von Augenspülstationen
  • Neutralisierende Wirkung bei gepufferten Lösungen
  • Kompaktes Design

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