Das Lager ist in vielen Betrieben ein Unfallschwerpunkt. Mal abgesehen von möglichen Personen- und Materialschäden können solche Unfälle zu Produktionsproblemen und damit zu Lieferausfällen führen.
Auch der Kostendruck ist in der Regel hoch – die Fläche muss optimal genutzt werden, die Regaleinrichtungen werden mit so wenig Material wie möglich konstruiert. Dadurch fehlen statische Reserven und eine Beschädigung der Einrichtung kann fatale Folgen haben.
Um so wichtiger ist die regelmäßig Kontrolle nach der DIN EN 15635, die den aktuellen Stand der Technik markiert.

Sichere Lagertechnik: DIN EN 15635 konkretisiert die Betriebssicherheitsverordnung

Bereits seit 01.08.2009 gibt es die DIN EN 15635 „Ortsfeste Regalsysteme aus Stahl – Anwendung und Wartung von Lagereinrichtungen“.
Lagersysteme wie Regale sind Arbeitsmittel. Aus diesem Grund gelten die allgemeinen Schutzziele für das sichere Bereitstellen gemäß Betriebssicherheitsverordnung (vgl. § 3 „Gefährdungsbeurteilung“ und § 10 „Prüfung der Arbeitsmittel“). In der DIN EN 15635 werden diese allgemeinen Vorschriften für die Praxis übersetzt. So werden mögliche Schäden an Ihrer Lagertechnik beschrieben und Schutzmaßnahmen abgeleitet.

Welche Lagersysteme sind gemäß DIN EN 15635 betroffen?

Laut des Verbandes für Lagertechnik und Betriebseinrichtungen gibt es folgende prüfpflichtige Regalsysteme:

  • Fachbodenregale
  • Palettenregale
  • Kragarmregale
  • Einfahrregale
  • Durchfahrregale
  • Durchlaufregale
  • Mehrgeschosseinrichtungen

Welche Maßnahmen müssen Sie für Ihre Lagertechnik veranlassen?

In der DIN EN 15635 sind Vorgaben zur Planung, Montage und Installation, Nutzung von Lagersystemen bis hin zu Bestimmungen für Paletten, Arbeitsgängen usw. enthalten. Um die Vorschriften zu erfüllen und die Sicherheit zu gewährleisten, müssen Sie als Betreiber beispielsweise folgende Maßnahmen veranlassen:

  • Warnhinweise anbringen: Angabe in der Landessprache über die zulässige Belastung.
  • Schulung: Mitarbeiter müssen fachgerecht über die Bedienung der Lagereinrichtung geschult werden, so dass sie auch mögliche Schäden an den Betriebsmitteln erkennen können, um diese an den Sicherheitsbeauftragen zu melden.
  • Sicherheitsbeauftragen ernennen: Dieser muss anhand der Gefährdungsbeurteilung die Risiken der Einrichtung und die Vorsichtsmaßnahmen kennen, dazu gehören das regelmäßige Kontrollieren der Statik, Beladung und Belastung, die wöchentliche Sichtkontrolle sämtlicher Lagereinrichtungen, schriftliche Dokumentation dieser Inspektionen.
  • Schadenkontrollverfahren einführen: Prüfbericht über den Regalschaden erstellen lassen, so dass betroffene Regalbereiche gekennzeichnet und repariert werden können (Definition von Gefahrenstufen).
  • Prüfung durch fachkundige Personen: Sie müssen veranlassen, dass alle 12 Monate eine Experteninspektion von einer fachkundigen Person durchgeführt wird.

Anwendungstipps:

  1. Wichtige Erläuterungen und Checklisten für Ihre Lagereinrichtungen erhalten Sie in dem umfangreichen “Praxishandbuch für Lagersicherheit“ des Forum Verlages.
  2. Die DIN EN 15635 „Ortsfeste Regalsysteme aus Stahl - Anwendung und Wartung von Lagereinrichtungen“ erhalten Sie kostenpflichtig beim Beuth Verlag.
  3. Zur Kennzeichnung Ihrer Regale bieten wir eine Vielzahl von Etiketten – zum Beispiel Regalbelastungsaufkleber, Gefahrenhinweise mit den farblichen Gefahrenstufen oder Belastungswarnhinweise an.
  4. Im Kroschke-Onlineshop finden Sie außerdem viele Lösungen für den Ramm- und Anfahrschutz – innovative Lösungen aus Kunststoff, TÜV-geprüfte Rammschutzbügel und -pfosten bis hinzu massiven Stahlschutzplanken.
  5. Überprüfen Sie auch Ihre Verkehrswege im Lager: Sind Gefahrenstellen wie Kreuzungen ausreichend abgesichert oder lassen Sie sich weiter entschärfen? Dies kann z.B. durch zusätzliche Sicherheitskennzeichnungen gemäß neuer ASR A1.3 oder durch zusätzliche Markierungen am Boden geschehen. Spiegel geben zusätzlich Einblick in sonst uneinsehbare Ecken und Winkel.