Der IT-Bereich ist das Rückgrat eines Unternehmens – ohne geht nichts. Aus gutem Grund bildet auch Kroschke zum Fachinformatiker bzw. zur Fachinformatikerin für Anwendungsentwicklung aus.

ERP-Systeme wie SAP sind mir zwar während meines Studiums mal begegnet, auch einige Programmiersprachen sind mir zumindest vom Namen her geläufig. Aber um den Bereich einmal näher kennen zu lernen, habe ich mich mit Verena und Felix getroffen. Die beiden sind im zweiten Ausbildungsjahr und berichten von ihren Aufgaben und ihrem Arbeitsalltag.

Verena, wie bist du auf den Beruf gekommen?

Verena:Frauen sind in meinem Beruf ja leider immer noch nicht so oft zu finden, obwohl ich finde, dass dieser Beruf natürlich auch für Frauen geeignet ist. Ich bin durch die Schule auf das Programmieren gekommen. Dort habe ich das erste Mal Kontakt mit Java, HTML und C++ gehabt. Je mehr ich mich mit diesem Thema beschäftigt habe, desto mehr Spaß hat es mir gemacht. Egal ob Frau oder Mann, dieser Beruf kann jedem Spaß machen, wenn man sich dafür interessiert!

Was sind eure Aufgaben in der Firma?

Felix:Nach einer kleinen Einführungsphase in unsere Programmiersprache ABAP (Programmier-sprache von SAP), mit der wir tagtäglich programmieren, durften wir auch gleich mit dem normalen Arbeitsalltag beginnen. Was mir von Anfang an gut gefallen hat, ist, dass wir sofort Programme für die Fachbereiche programmieren durften. Diese werden dort mittlerweile auch schon im Alltag verwendet.

Verena:Unsere Aufgaben heute sind eigentlich die gleichen, die später ein ausgebildeter Fachinformatiker auch übernimmt. Wir bessern Fehler aus, setzen Ideen zur Prozessoptimierung um oder entwickeln neue Programme. Am Anfang bekamen wir etwas leichtere Aufgaben, bei denen unser Ausbilder uns natürlich unterstützt hat. Mit der Zeit wurden die Aufgaben immer anspruchsvoller. Heute bearbeiten wir schon Dinge, bei denen wichtige Unternehmensprozesse betroffen sind.

Wo sind eure Arbeitsbereiche?

Felix:Von der Produktion bis zur Geschäftsführung ist alles dabei. Obwohl jeder seine Arbeitsbereiche hat, ist es sehr abwechslungsreich. Anfangs waren wir keinem festen Bereich zugeteilt. Wir bearbeiteten Tickets im Support, entfernten hier und da einige Fehler aus Programmen und entwickelten zusammen sogar schon die Umsatzstatistik für die Geschäftsleitung. Heute sind wir entsprechenden Bereichen in der Firma zugeteilt. Verena ist nun für einen Teil des kaufmännischen Bereichs tätig und ich entwickle für die Produktion. Wenn dort Fehler auftreten oder Ideen zur Prozessoptimierung vorgeschlagen werden, setzten wir diese in SAP um.

Wie vielseitig ist euer Beruf?

Verena:In diesem Beruf geht es nicht nur um die Entwicklung von Computerprogrammen. Es geht auch darum die betrieblichen Abläufe hinter dem Programm kennenzulernen, zu verstehen und am Computer nachbilden zu können. Auch wenn Fehler oder Programm-Neuentwicklungen anstehen, es wird immer wieder etwas Neues sein. Manchmal gibt es zwar einige Anlehnungen an alte Themen, welche aber wiederum ganz neue Einblicke und Probleme der neuen Themen geben.

Was lernt ihr in der Schule?

Felix:Im Wesentlichen lernen wir das objektorientierte Programmieren mit der Programmiersprache C#, sowie SQL-Befehle, Datenbankstrukturen und das Verwalten und Priorisieren unserer Arbeitsschritte. Viele technische Aspekte rund um den Computer bekommen wir auch noch mit auf den Weg: Wie funktioniert überhaupt ein Computer und was ist dort alles drin? Wie baut man ein Netzwerk auf? Außerdem lernen wir in der Schule betriebswirtschaftliche Vorgänge kennen. Um uns auf die Abschlussprüfung vorzubereiten, müssen wir viele Präsentationen halten und werden dadurch immer routinierter.

Vielen Dank für das Gespräch und euch noch viel Erfolg bei eurer Ausbildung.